Hallo liebe Freunde, Blogleser und Zauberer,
schön, dass Ihr wieder mit dabei seid und Euch heute auf einen umfassenden Blog einlasst. Chips, Bier/Wein/Sekt und sanfte Musik sind empfohlen, aber kein Muss. (Und sperrt mal kurz die Kinder weg.)
Achtung! Wichtiger Hinweis.
Der, in Folge, ROTE Text ist hyperlinkisch verknüpft, durch moderne Technik-Magie... quasi interaktiv draufdrückbar
Es wird ein Novum sein.
Heute ist der erste Blog, den ich nicht in einem Rutsch durchschreibe. (Lediglich unterbrochen von Gängen in die Küche, um einen Drink zu machen) Zum einen ist es ein recht komplexer Ansatz und allein die Menge an Ideen, die in meinem Kopf schwirren, ohne zu wissen, wo alles hinführt und wie es endet, bringen mich dazu, meine Schreibgewohnheit etwas zu modifizieren und zu stückeln. Zum anderen ist der zeitliche Aufwand für die Recherche etwas höher.
Im Übrigen ist heute ein recht trüber Tag, nachdem es gestern und vorgestern noch so schön warm und hell war, so dass ich meine Zeit in meiner Butze, sinnvoll nutzen will. (Noch kaum action auf partypoker)
Um was geht es heute?
Der Titel verrät es - ein irrwitzige und scheinbar nicht kombinierbare "Triangulation" dreier, komplett verschiedener, Bereiche und Themengebiete, unter Anwendung, gleicher, ähnlicher oder verwandter Methodiken, unter Prüfung (meta)psychologischer, (pseudo)wissenschaftlicher und komplett subjektiv- objektiver Gesichtspunkte, mit einer mehr oder weniger kräftig, beeinflussten Sichtweise, mit Inspiration von Kahneman/Taleb/Popper/Seneca.
Klingt kompliziert! Wer den Absatz zwei-drei mal lesen musste, der kann sich schon jetzt comedy-relief verschaffen. (Danke Katrin)
Ich parke, wo ich will!
So, Gehirn gelockert, dann geht`s weiter.
Wie fange ich an?
Ich wollte schon lange etwas über das Thema Magie schreiben, weil es mich schon seit Jahren sehr interessiert. Ich verfolge zwei Kanäle auf youtube und schaue mir dort viel, vor allem im Bereich, von Kartentricks und close-up-magic an. Ich mag die Fingerfertigkeit, die Kreativität, die verdeckte Psychologie, Phantasie und die Ausnutzung der "biases" oder Vorprägungen der Menschen, die sich der Zauberer, wissentlich, zu Eigen macht. Dabei wird eine Geschichte erzählt. Es geht nicht nur um die "Mechanik" sondern um das, was im Kopf, des Zuschauers stattfindet, real, surreal und imaginär. Man darf einfach Kind sein und staunen, wie visuelles und "Technik", mit einer Story zusammen, einen wunderbaren Effekt und schlichte Verwunderung, auslösen. Wie hat er das nur gemacht, fragt man sich?
Hier kurz zur Einführung die verschieden Arten der Zauberkunst und in welche Kategorien sie eingeteilt sind, nur zur Vollständigkeit. Wer macht eigentlich Was?
Wer?
- Stage illusions. The magician performs for a large audience in a theater or auditorium, using large-scale props, assistants, and even large animals.
- Parlor magic. The magician does tricks for a medium-size audience, positioned on the same level as them, with the audience seated in chairs or on the floor.
- Close-up magic. Performing in close proximity to an audience that is smaller than both stage and parlor magic—and can be as small as a single person—the magician uses commonly found small objects such as playing cards and coins.
- Escapology. Restrained or confined, the magician breaks free.
- Pickpocket magic. Using misdirection, the magician stealthily takes items such as wallets and belts off of an audience member.
- Mentalism. The magician create the impression that they are mind reading or controlling minds.
- Children’s magic. Performing for kids at birthday parties, libraries, and schools, the magicians performs a show is fun, comedic, and encourages audience participation.
- Mathemagic. The magician combines math and magic, typically for children.
- Street magic. In this variation of close-up magic, the magician performs on the street, surrounded by an audience, such as the shuffling of three cards in Three-card Monte. Alternatively, they may perform for unsuspecting passersby, as David Blaine is famous for doing.
- Shock magic. The magician shocks their audience with tricks such as piercing their flesh with needles or eating razor blades.
- Comedy magic. The magician combines magic and stand-up comedy in their act. Penn & Teller are famous for this.
- Quick change magic. The magician or their assistant change costumes quickly.
- Camera magic. Designed for TV broadcasts and recordings, the magician takes advantage of editing, the viewing audience’s inability to see what is happening out of the camera’s frame, and even paid extras planted as spectators, to create illusions.
- Classical magic. In this retro style, the artist performs in the classical, elegant style of nineteenth- and twentieth-century magicians.
- Production. The magician makes something appear out of thin air, like pulling a rabbit out of an empty top hat.
- Vanishing. The inverse of production. This is when the magician makes something or someone disappear. The ball that appears to vanish in mid-air is a common example, but magicians have “disappeared” objects as large as national monuments.
- Transformation. The magician alters an object’s form or properties, such as changing a flower’s color or transforming a dollar bill into a dove.
- Restoration. After appearing to destroy an object, the magician restores it. Common examples include cutting an assistant in half or tearing a piece of paper, and then making them whole again.
- Transportation. In this combination of vanishing and production, the magician makes an object appear to move from one place to another.
- Transposition. In what is also known as double transportation, the magician makes multiple objects change places.
- Escape. The magician breaks free from restraints such as handcuffs or a straight jacket. This may be combined with a death trap, like the water tanks that straight-jacketed Harry Houdini was famous for escaping from.
- Levitation. Defying gravity, the magician makes something or someone appear to levitate.
- Penetration. The magician makes a solid object appear to pass through another. The classic trick of linking and unlinking steel rings is an example.
- Prediction. Despite apparent ignorance, the magician predicts an outcome or an audience member’s choice, such as the card chosen from (and secretly kept at) the top of the deck.
Ich habe zudem befreundete Zauberer zu Ihrer "Definition" und der erwünschten "Wirkung" (beim Zuschauer) gefragt.
Dazu Pit Hartling
(Vizeweltmeister der Zauberkunst - aber nur "solide-mittelmäßiger" Pokerspieler)
Pit`s Website
Definition der Magie - schwierig, weil ja Kunst
(nach Teller)
"Magic is the theatrical linking of cause and effect that has no basis in physical reality, but that in our hearts ought to"
Was ich daran mag (Pit):
"theatrical" - Das impliziert Publikum und eine Vorführung (im Gegensatz zum Beispiel zu "nur" die rein akademische Beschäftigung damit oder dem reinen Üben. Ohne Zuschauer kein Erlebnis)
"no basis in physical reality" - Das macht deutlich, dass es komplett fiktiv ist, und eben nicht "echt", wie einerseits Scharlatane wie Geller und andererseits die moderne Variante der "Körperleser" und "NLP Bullshitter" behaupten.
"in our hearts" - Es geht um Emotionen (für mich persönlich vor allem das spezifische Gefühl von Unmöglichkeit. Im Gegensatz zu etwa nur Witzig (Comedy) oder nur beeindruckend (Jonglieren)).
(nach Juan Tamariz)
Er sieht die Zauberkunst als eine darstellende Kunst zwischen Kino und Theater:
Theater:
Es werden fiktive Geschichten erzählt, die so nicht passiert sind, aber theoretisch so hätten passieren _können_. Es sind allerdings echte, reale Menschen (Schauspieler), und die Darstellung findet in diesem Moment live in der Realität statt.
Kino:
Es werden unmögliche Geschichten (Juan sagt "Träume") erzählt.: Dinosaurier, Raumschiffe, Zeitreisen, Superkräfte, etc. Allerdings findet die Darstellung nicht real statt; es sind keine echten Menschen, sondern Licht auf einer Leinwand.
Zauberei ist beides: Das Darstellen unmöglicher Geschichten in der Realität.
Wirkung beim Zuschauer
(für Pit)
Einerseits: Das Erzeugen des Gefühls von Unmöglichkeit. (Dazu das berühmte schöne Zitat von Simon Aronson: "There is a world of a difference between not knowing how something is done and knowing that it can't be done."
Andererseits: Gemeinsam "Spielen". Zusammen einen tollen Abend verbringen, gemeinsam abtauchen. Ein quasi kindlich-naiver Zustand, zeitlich begrenzt. Wenn die Lichter wieder angehen, ist man gewissermaßen wieder erwachsen und wieder in der Wirklichkeit und weiß - es war bloß ein Spiel.
Dazu Ben Profane
(Zauberkünstler, alter Ego - General Profanowsky, Sammler von Saunazelten, Profi-Rezensent, und Domaineinkäufer, sowie so lala-Betonkuh Pokerspieler)
Unbedingt den Blog mit seiner China-Reise lesen, herrlich!
Ferner...
(arrrhhhh, sorry - das kam von mir - chhm, Tourette - du Fo**e!)
Definition der Magie
Zauberei bedeutet für mich (Ben) gemeinsam mit meinem Publikum Freude in Kombination mit Erstaunen zu erleben und dabei in meinen Augen relevante Fragen unserer Zeit zu touchieren. Mir ist es auch wichtig, dass man sich dabei auf einen nicht nur intellektuellen sondern auch emotionalen Austausch einlässt.
Wirkung beim Zuschauer
Ich (Ben) möchte, dass meine Zuschauer sich im Anschluss an die Performance Fragen stellen, die sie sich vorher womöglich nicht gestellt haben und mit einer neuen Perspektive auf in meinen Augen relevante oder manchmal auch scheinbar absurde Themen konfrontiert werden. Gute Fragen zu kennen ist doch viel wichtiger, als Antworten zu kennen.
Das klingt jetzt natürlich ein bisschen zu akademisch und über allem soll natürlich die Freude und die gemeinsam erlebte gute Zeit liegen, aber wenn Du schon mal fragst, dann wäre dies das wichtigste Ziel nach den ausgeschütteten Endorphinen.
(die "Fettierung" ist meine)
... hier schön veranschaulicht, was die beiden meinen - startet richtig bei 04:14
Ich habe vor einigen Tagen an einer live-zoom-lecture von Alex Pandrea, einem international renomierten "sleight of hand" und close-up Zauberer, teilgenommen, der zudem selbst Kartendecks designed und produziert. (NOC`s und Blue Crown)
Wirklich cool!
Ich bin ja kein Zauberer und kann nicht so viel mit Karten, aber einfach sehr interessant und inspirierend, wie viel Leidenschaft, Gedanken, Phantasie aber auch Anspruch an Perfektion, da reinfließen.
Vier Stunden sollte es gehen, er hat sechs gemacht, echt krass, das für 52 USD - what a bang for the buck!
Aber lustig zu sehen, wie ich mich voll auf ihn und den Moment konzentriert habe und andere Teilnehmer, die ja auch wirklich zaubern sehr darauf bedacht waren, dass ja auch alles aufgezeichnet und ihnen zugänglich gemacht wird. Zwar verständlich, weil sie es sich später fluide aneignen wollen,
aber auch schade, weil einige den Moment gar nicht so recht genossen haben.
Ein bisschen so, als wenn man mit seinem scheiß-verfi**ten-fu**-loch-bums-schrott-wi**s-Handy (aaargh-sorryyyy-Tourette, du Fo**e -
Southpark!) bei einem live-Konzert in der Halle steht und filmt, anstatt das Spektakel in vollen Zügen zu genießen!
(Wisst ihr noch - früher? Wir gingen auf Konzerte - ohne Abstand und Maske - craaaazy!)
Huch, jetzt bin ich aber etwas abgeschwiffen... zurück zum Thema
Hier für die Interessierten
Die drei Entwicklungsstufen eines Zauberers (nach Pandrea)
Level 1
"Visual only"
Es geht um visuelle Effekte und darum das Auge des Zuschauers zu täuschen.
(Wo ist die Dame? Wo ist die Münze hin? Warum ist mein Mann noch nicht vom Zigaretten holen zurück?)
Level 2
"Interesting the mind"
Nicht nur die "Methode" präsentieren, sondern die Methode (das WIE) einzubetten in das WARUM - das ganze umfasst eine Routine, aufgebaut fast, wie eine kleine Geschichte.
Anfang-Mitte-Höhepunkt/Ende/Pointe.
Level 3
"Touching the heart"
Die Königsdisziplin - es umfasst die Routine, aber eingebettet mit gesteigerter Emotion des Zuschauers, am besten durch persönlichen Teilnahme, so als hätte ER den Trick selbst vollzogen.
Building stories and taking time to execute them in the most carefull way possible - dem ganzen Gewicht geben und sich dabei Zeit lassen
Soweit die Experten... man hört klar raus, dass es nicht nur um "Tricks" geht, es steckt viel mehr dahinter.
Wie bei Corona und Trump... es gibt verschiedene "Schichten" der Wahrnehmung, der Annahme dessen, was Realität ist oder als solche erscheint.
.... hmmmm, wie ich gerade beim schreiben bin, merke ich, dass ein Teil alleine viel zu umfangreich wäre, also werde ich einen Mehrteiler daraus machen und am Ende, hoffentlich, alles glorreich zusammenführen. (bear with me - it`s gonna be a mess! )
Ich halte mich ran, dass ich im November auf jeden Fall Part II schreibe, könnte sein, dass es III Parts gibt, das merke ich dann, wenn ich wild am schreiben bin. Die Planung findet überwiegend im Kopf statt und ist durch viele Ideen und Geistesblitze ständig in flux. (Was da alles vor sich geht- tse tse tse)
Das war heute nur die Einleitung, die "Behandlung" des Themas Magie wird dann im großen Finale mit den anderen Teilen erfolgen...
So, das soll erstmal reichen, war ja wieder recht üppig, also hier noch was zum entspannen, fürs Auge....
Also, so long und bis bald, bleibt gesund und bleibt vor allem - cool!
Cheers, Euer icemann
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