Mittwoch, Juli 04, 2007

WSOP 2007 in der Sin City (Part One)

Hallo liebe Leser, 


willkommen zu einer weiteren Ausgabe meines Blogs. 

Erst mal ein paar organisatorische Dinge. Wie ihr sehen könnt, zeigt sich mein Blog in neuem Gewand. Dave H. hat mich darauf hingewiesen, das es doch für die Augen besser sei, schwarz auf hell zu lesen, womit ich dem hier gerne Rechnung trage.
Ein Bild hätte der Herr gerne noch, da ich aber noch nicht mal eine Digicam besitze, müsst ihr euch noch gedulden. Behalte das aber im Kopf. TY Dave. 

Die Einladung zum Cocktail hat Tobi aus München gewonnen. Im letzten Blog wollte ich wissen, was A.N.T.S.C.D bedeutet. And now to something completely different. (Den Monthy Phyton Fans gut bekannt.) Also Tobi, wenn du mal in Frankfurt bist, melde dich. 

Übrigens ich freue mich natürlich sehr über Feedback jeglicher Art, positiv wie negativ, Verbesserungsvorschläge etc. 

Nun aber zur Sache. 
Es ist die wichtigste Zeit des Jahres gekommen! Las Vegas ruft die besten (und schlechtesten) Pokerspieler der Welt zur WSOP, der World Series of Poker. 
Den offiziellen Poker Weltmeisterschaften. Und Tausende von Spielern sind dem Ruf gefolgt und füllen den Amazon Room im Rio Hotel. Ein krasses Bild - 300 Pokertische in einem Raum. Das Klappern der Chips, Berge von Cash, Hunderte von i-Pods und Bose-Kopfhörern, Basecaps und Cowboyhüten, ein konstantes Gemurmel, die ständigen Durchsagen der Floormen, total unterschiedliche Leute, vom buchstäblichen Penner, der 75-150 Limit spielt, bis zum Dressman, der 4-8 Limit spielt. Es gibt nichts, was es nicht gibt. That`s Vegas Baby ! 

Vom 3.6-18.6. war ich dort, habe drei WSOP-Turniere, sowie lots of cash game gespielt und nebenher mit hochgepokert.tv darüber berichtet. 
Die Jungs sind immer noch dort und covern alles bis zum letzten (Main)Event. Grüße mal an dieser Stelle. Ich hoffe ihr seit noch nicht total fertig. Man kann sich ja so ungefähr ausmalen, was die Stadt in sechs Wochen mit einem anstellen kann. (Buffetas, Burger, Parties, wenig Schlaf, Frauen, keine Kultur in Sicht.)
Haltet durch, bald habt ihrs geschafft. Alex und ich fliegen mit Condor nonstop, mit sehr guter Laune und etwas Schlaf versuchend, die 10 1/2 Stunden Flugzeit zu überbrücken.
In Vegas angekommen verlassen wir das Terminal und rennen erstmal schön gegen ne Wand. Es sind draußen in der Sonne ca. 45 Grad, innen 18. Das ist typisch amerikanisch!
Unser Haus ist schon sehr cool, wir wohnen dort zu viert, haben einen großen Fernseher, 80 Kanäle und einen Pool mit Terrasse. So lässt sich`s leben. 
Der Tagesablauf gestaltete sich wie folgt. Elf Uhr oder auch mal etwas später aufstehen, kurze Lagebesprechung, wenn nötig, dann 30 min. in die Sonne chillen, manchmal Frühstück, dann Richtung Rio Hotel. Cash Game oder Turniere spielen, unregelmäßig Ami Fraß oder lecker Buffeta in sich reinstopfen, drehen für unsere Seite und dann zwischen 23 oder 7 Uhr zurück ins Haus und das gleiche am nächsten Tag wieder und wieder und wieder... 
Tja, da sage mal Einer Poker sei keine Arbeit. Aber es hat sich gelohnt. 

Gleich im ersten Turnier, ein $2000-Turnier, kann ich cashen, belege den 128. Platz. Hört sich nicht soo dolle an, es haben aber auch 2800 Leute mitgespielt. Hier einige Key-hands. Gewinne einen großen Pot mit KK vs JJ, der mich zu diesem Zeitpunkt unter die Top 10 bringt. Splitte AK vs AA, uups, gewinne Straße gegen Straße. Das war meine beste Phase, aber noch relativ früh im Turnier. 
Bei Bl von 200-400. Ich mache im späteren Verlauf einen schlechten Call mit KJ vs KQ auf ein Board von K-9-6. Der Turn bringt die Q und ich zahle ihn bis zum River aus. Das dumme ist mein Read war genau KQ, konnte/wollte es in dem Moment aber nicht so richtig glauben. DUMM. Als es dann Richtung Geld ging, hatte ich zwei Stunden lang keine einzige Hand gespielt. T2,84,93, J6... a ja J6. Das war sick. Ich bekomme J6 im Cutoff (rechts neben dem Button) Das schien mir jetzt gerade wie ein Monster. Ein BILD ! Ich raise standard. Der Big Blind, ein guter Spieler mit ordentlichem Stack, reraised mich all in. Ich habe noch ca. 13 BB. Das kann kein Mensch callen, ich überlege aber ernsthaft, weil der Typ mir den Monstertell abgibt. Er atmet soo schwer, der Brustkorb hebt sich, die Pumpe läuft also. Er sieht aus, als würde gleich ein Alien aus ihm rausspringen ! 
Das Problem ist, ich kann nicht mal eine avg. Hand schlagen, Q7... Ich folde also. Er zeigt stolz wie Oskar 9-5. Argggh, das wäre der Call des Turniers gewesen. 
Noch 40 Leute bis zum Geld, Langsam wird es etwas enger für mich. Die bl sind bei 400-800, habe noch 10400 und sitze im BB. Der gleiche Spieler raised aus middle position auf 2300. Alle folden zu mir. Da ich die letzten zwei Stunden meine Blinds kampflos abgegeben habe, er gut in Chips ist und der Tisch insgesamt relativ tight ist, entschließe ich mich bei einer gescheiten Hand zu pushen. (all in zu gehen) Ich schaue in meine Hand und sehe QJ. Er sieht nicht zu stark aus und er hat in der Postion eine weite Range von Händen, gegen die ich 50/50 bin oder nur 3-2 hinten, sowie einige Hände die er folden kann. Z.B. KT,KQ,AJ,AT,AQ. Ich pushe also... er windet sich, überlegt ziemlich lange und called dann mit AQ. Autsch. Domination wollte ich hier nicht sehen, er ist 70%er Fav. Aber kein Problem, der Flop kommt J-J-A. Ship it. 
Insgesamt ändert sich aber nicht, denn den raise hätte ich auf jeden Fall gecalled und wahrscheinlich sowieso verdoppelt. Der Typ kriegt sich gar nicht mehr ein ! 45 min. lang muss ich mir Tiraden anhören, wie schlecht ich doch sei und das deutsche Spieler überhaupt nicht spielen könnten, bla bla bla. 
Ich meinte er solle hier nicht so rumheulen, er sei ja schlimmer als Phil Hellmuth. Die beiden Spieler zu meiner rechten stehen mir bei und erklären noch, dass nicht alle Amis so seien, das weiß ich natürlich. Es macht schon Spaß so einen Horst schön auf Tilt zu bringen. 
Im weiteren Verlauf stehle ich ein paar Blinds in guten Spots und bin dann doch sicher im Geld. Wir sind jetzt kurz vor Ende des ersten Tages. Es ist fast zwei Uhr in der früh, wir spielen schon seit zwölf Uhr mittags und einige Leute wollen dringend nach Hause, so wie die spielen. 
Jetzt wo jeder im Geld ist, fallen sie wie die Fliegen. Ich komme an einen neuen Tisch. In der dritten Hand raised ein Spieler utg all in mit 17800 bei bl von 600-1200, was er jetzt schon zum zweiten mal gemacht hat. Er sieht schwach aus, alle folden zu mir und ich habe AJs. Ein klarer Call für mich. Ich habe noch 2900 übrig. Er zeigt A2 off. Toller Move--Idiot. War übrigens ein Ami...
Na ja, Flop kommt die 2, Turn noch eine, danke... bin draußen. 
Wenn ich den Pot gewinne, bin ich genau im avg. Aber gut, ich hatte vorher etwas Glück, der Herr hats gegeben, der Herr hats genommen... 

War aber schonmal ein guter Auftakt. Bleibt dran, Part Two kommt bald.

Es wird noch schön sick. 



Bis dann euer icemann

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